Anaphylaxie
Definition
Unter Anaphylaxie versteht man eine akute systemische Reaktion. Sie wird ausgelöst durch die Freisetzung von Mediatorensubstanzen wie Histamin, Prostaglandine, Leukotrine, etc. Diese Substanzen werden als Reaktion von Immunglobulin und Antikörper aus den Mastzellen und basophilen Granulozyten freigesetzt.
Einteilung
Das schwerste auftrentende Symptom entscheidet – kein Symptom ist obligatorisch.
Grad I
Hautrötung, Juckreiz, Urtikaria, leichtes Ödem, Unruhe, Schwindel, Kopfschmerz, Hitzegefühl
Grad II
Hypotonie, Ödem, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerz, Durchfall, leichte Atemnot
Grad III
Schocksymptomatik, deutliche Dyspnoe, Bronchospastik, Stridor, Zyanose, Bewusstseinstrübung
Grad IV
Atemstillstand, Herz-Kreislauf-Stillstand
Präklinische Versorgung
- Allergen entfernen
- Oberkörperhochlagerung
- O₂-Gabe hochdosiert über Maske
- i.m.-Medikation
- Monitoring
- i.v.-Zugang zur Volumentherapie und Medikation
- Medikation inhalativ / i.v.
Medikation
- Epinephrin:
(Bronchodilatation / Histaminverdrängung /Katecholamin)
Adrenalin antagonisiert über Aktivierung von α- und β-Adrenorezeptoren alle wichtigen Pathomechanismen der Anaphylaxie durch Vasokonstriktion, Erniedrigung der Gefäßpermeabilität, Bronchodilatation, Ödemreduktion und positive Inotropie am Herzen. Hemmung der Freisetzung von Histamin und weiteren Mediatoren aus den Mastzellen.
DosierungErw.0,5mg i.m. + inhalativ 4 bis 8 mg (7 bis 14 Hübe Infektokrupp)
alternativ: i.v. 0,01mg/kg - Dimetinden („Fenistil“, H₁-Blocker)
Blockade der Histaminausschüttung.
H₁-Rezeptor: Zellmembran
Dosierung
0,1mg/kg KG langsam i.v. - Prednisolon (Glucocortikoid)
Bsp. Solu Decortin H wirkt entzündungshemmend, antiallergen und immunsuppressiv.
Dosierung
Erw. 250 bis 500 mg
- Epinephrin:
NotSan 2A
- Gabe von Epinephrin i.m. und inhalativ (siehe oben)
- Forcierte Volumensubstitution