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Hypoglykämie

Definition

Unter einer Hypoglykämie versteht man eine Absenkung der Blutglukose-Konzentration unter den physiologischen Normwert von 60 mg/dl oder 3,3 mmol/l.
Anm.: Im Kindesalter gelten andere Grenzen: 45 mg/dl (2,5 mmol/l) für Neugeborene und 50 mg/dl (2,8 mmol/l) jenseits der Neonatalperiode.

Symptome

    • Unruhe, Desorientiertheit
    • im Frühstadium starke Reizbarkeit, Heißhunger
    • evtl. Übelkeit, Erbrechen
    • evtl. Krampfanfall, Bewusstseinseintrübung bis zur Bewusstlosigkeit
    • evtl. Aphasie (DD apoplektischer Insult)
    • evtl. Herdsymptomatik
    • feuchte Haut

Präklinische Versorgung

    • Lagerung bei Bewustlosigkeit: stabile Seitenlage
    • bei ansprechbarem Pat:
      10 bis 20 g Traubenzucker oral (1 Täfelchen Dextro Energy ≙ 5g)
      100 bis 200 ml Fruchtsaft
      keine Light-Getränke!
    • evtl. vorhandene Insulinpumpe abstellen
      (s.c.-Nadel ziehen, Display-Info notieren, Batterie belassen)

Medikation

    • Glucose
      beim Erwachsenen 20 bis 30 g nach Wirkung.
    • ! ggf. an Thiamingabe denken !
      100 mg langsam i.v. vor der Glucosegabe
      bei V.a. Thiaminmangel (z.b. Mangelernährung, chr. exzessiver Alkoholkonsum)

NotSan 2A

! Bei V.a. chron. Alkoholabusus oder offensichtlicher Mangelernährung zunächst Thiamingabe !
 
dann Gabe von Glucose 40%
 
Erwachsene

    • initial 12 g langsam i.v. zu laufender Infusion
    • weitere 8 g i.v. nach Patientenzustand

Kinder

    • 200-400 mg/kg KG i.v.

NotSan 2C

! Bei V.a. chron. Alkoholabusus oder offensichtlicher Mangelernährung zunächst Thiamingabe (⇒ 2A) !
 

    • Diabetiker mit Insulintherapie
    • und kein ABC-Problem
    • und BZ ≤ 70 mg/dl
    • und klinische Manifestation einer Hypoglykämie
 
    • Wenn Patient sicher schlucken kann, 20 g Glucose per os
    • ansonsten 100 ml G10% als Kurzinfusion