Verbrennung
Definition
Zerebrale Ischämie (Unterbrechung des Blutflusses, O₂-Unterversorgung im Gehirn): in 85% der Fälle druch einen Hirninfarkt (primär ischämischer Insult, zerebrale Ischämie), in 15% der Fälle durch intrazerebrale Blutung (primär hämorrhagischer Insult) ausgelöst.
Schweregrade
Grad I
Epidermal: Rötung, Schwellung, Schmerz (heilt ohne Narbenbildung)
Grad IIa
Oberflächlich dermal: Rötung, Schwellung, Schmerz, Blasenbildung (heilt ohne Narbenbildung, hyperämischer Wundgrund
Grad IIb
Tief dermal: Blasenbildung, fetzenförmige Ablösung der Epidermis, feuchter, blasser Wundgrund
Grad III
Komplett dermal: lederartig, keine Schmerzen, weiß/bräunliche Wunde
Grad IV
Subdermal: Verkohlung, Beteiligung von Knochen, Sehnen und Muskeln
Betroffene

Präklinische Versorgung
- keine Kühlung
Während in der ersten Hilfe bei kleinflächigen Verbrennungen eine moderate Kühlung in den ersten Minuten empfohlen wird, sollte sie im Rettungsdienst unterlassen werden. Die Kühlung kann sich negativ auf den Heilungsverlauf auswirken. - Wunde steril abdecken
- Wärmeerhalt
- keine Kühlung
Medikation
- Vollelektrolytlösung (Jonosteril)
Baxter-Parkland-Formel:
4 ml x verbrannte Körperoberfläche x kg KG in 24h,
davon die Hälfte in den ersten 8h - Fentanyl (Opioid)
Schmerzabhängige Dosierung
- Vollelektrolytlösung (Jonosteril)
NotSan 2A
Erwachsene und Kinder ab 12 Jahre: Analgesie mit Fentanyl
i.v.-Gabe
- 0,5 µg/kg KG
z.b. bei 100 kg KG: 0,05 mg ≙ 1 ml - ggf. Repetition der Initialdosis alle 5 Minuten,
max. 0,2 mg
- 0,5 µg/kg KG
nasal
- 1,5 µg/kg KG
- ggf. Repetition der Hälfte der Initialdosis nach 10 Minuten
Kinder bis 11 Jahre: Analgesie mit Esketamin nasal
- 2 mg/kg KG intranasal
- ggf. Repetition der Hälfte der Initialdosis nach 10 Minuten
NotSan 2C
Bei Verbrennung oder Verbrühung, wenn
- nicht offensichtlich schwerverbrannt
- Pat. nicht kritisch
- kein ABC-Problem
- kein Hinweis auf Inhalationstrauma
- nicht mehr als 10% 2. oder 3. Grad
- keine Beteiligung von Kopf/Hals
- Wenn Schmerz nicht tolerabel:
- Analgesie mit Dipidolor
(7,5 mg in 100 ml NaCl als Kurzinfusion über mind. 5 Minuten) - Wenn keine Besserung, Notarzt nachfordern, ggf. 2A-Maßnahmen
Kriterien für ein Verbrennungszentrum
(Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin)
Erwachsene
- Verbrennungen an Gesicht/Hals, Händen, Füßen, Ano-Genital-Region, Achselhöhlen, Bereiche über großen Gelenken oder sonstiger komplizierter Lokalisation
- II°: mehr als 15% Körperoberfläche
- III°: mehr als 10% Körperoberfläche
- Patienten mit mechanischen Begleitverletzungen
- Alle Patienten mit Inhalationsschaden
- bekannte schwere Vorerkrankungen
- Patienten über 60 Jahre
- Alle Patienten mit elektrischen Verletzungen
Kinder
- Verbrennungen 2. und 3. Grades oder entsprechende Schädigung durch chemische Substanzen mit Lokalisation im Gesicht, an der Hand, am Fuß oder im Genitalbereich mit relevanter Größe und Tiefe – einschließlich der durch elektrischen Strom verursachten thermischen Schäden und über großen Gelenken
- II°: ab 10% Körperoberfläche
- III°: ab 5% Körperoberfläche
- Inhalationstraumata, auch in Verbindung mit leichten äußeren Verbrennungen
- Alle thermischen Verletzungen 4. Grades